Fresh liebte Hannes doch er zog es vor mit einer
Fresh liebte Hannes doch er zog es vor mit einer anderen durchs Land zu ziehen ,Ingolstadt 1472
Die Sonne brannte auf den Marktplatz von Ingolstadt, der Geruch von frisch gebackenem Brot und gewürztem Wein lag schwer in der Luft. Hannes, ein junger Mann mit struppigen, dunklen Haaren und Augen, die so blau waren wie der Himmel über den Alpen, stand am Brunnen und betrachtete die geschäftige Szene. Er war ein Handwerker, ein Schuster, und sein Leben war einfach, aber zufrieden.
Frisch, die Tochter des Bäckers, hatte einen Lächeln, das süßer war als Honig, und Hannes’ Herz schlug schneller, wenn er ihre Augen sah. Sie hatten sich schon als Kinder gekannt, waren zusammen zur Schule gegangen und hatten sich in den Schatten alter Lindenbäume verliebt.
Frisch war es aber nicht vergönnt, ihr Leben in Ingolstadt zu verbringen. Ihr Vater, ein stolzer Mann, träumte davon, dass sie in einer großen Stadt leben würde, eine elegante Dame mit edlen Kleidern. So vermittelte er sie an einen wohlhabenden Kaufmann aus Nürnberg, der sie nach seiner Heirat als Haushälterin nach Norddeutschland mitnehmen wollte.
Hannes war verzweifelt. Er hatte Frisch ein Herz aus Gold versprochen und ihr geschworen, dass er für sie die Welt erkunden würde. Doch er war ein Schuster, ein Mann der Erde, kein Abenteurer. Er konnte ihr die goldenen Gassen Nürnbergs nicht bieten, nur die einfachen Freuden eines bescheidenen Lebens in Ingolstadt.
Als der Tag der Abreise kam, stand Hannes am Stadtrand und sah Frisch in den Wagen steigen. Ihre Augen trafen sich, und in ihnen sah er die gleiche Traurigkeit, die sein Herz zerriß. Er wollte ihr rufen, ihr sagen, wie sehr er sie liebte, wie sehr er sie vermissen würde. Doch er schwieg.
Er wusste, dass er ihr nicht sagen konnte, dass er sie niemals vergessen würde, denn er hatte Angst, dass sie ihr Versprechen brechen und mit ihm bleiben würde. Er konnte ihr nicht sagen, dass er es vorzog, mit ihr durch das Land zu ziehen, die Welt zu erkunden, denn er war ein Mann der Einfachheit, kein Abenteurer.
So verabschiedete er sich still und schweigend und sah dem Wagen nach, der in den Staubwolken verschwand. Er wusste, dass er Frisch niemals vergessen würde, aber er musste ihr Glück akzeptieren. Er musste damit leben, dass sie mit einem anderen Mann durch die Welt zog, während er in Ingolstadt blieb und die Erinnerung an ihre Liebe in seinem Herzen trug.
